Die bekannten Bäume seien unspektakulär, höre ich gelegentlich, spannend seien vor allem die Exoten. Zweifelsohne haben wir schöne exotische Gehölze im Stadtpark, doch heute möchte ich mir einmal jene Bäume näher anschauen, an denen man eher achtlos vorbeizugehen pflegt.
Ich suche nach Ahornen und Eichen. Diese Baumarten sind selbst für Laien relativ leicht zu unterscheiden. Leider wird mich auch der heutige Spaziergang nicht zu einem versierten Dendrologen (Baumkundler) machen, doch eines wird mir bewusst: Allein die Blätter der Arten scheinbar banaler Baumgattungen können sich erheblich voneinander unterscheiden. Einige Blätter habe ich heute einmal mitgebracht.
Manche unterscheiden sich in der Farbe, wie etwa Spitzahorn und Blutahorn (oben links und Mitte). Bei der Schwarzpappel (oben rechts) und der Birkenpappel (unten links) kommen dazu noch unterschiedliche Blattgrößen und -formen. Und bei der Roteiche (unten Mitte) und einer besonderen Zuchtform der Stieleiche namens „Pectinata“ (unten rechts) fragt man sich, ob das tatsächlich ein und dieselbe Baumgattung ist. Hätten Sie es vermutet? Die Pectinata gehört übrigens zum Eichenquartier des Baumlehrpfads.
Einen eher unbekannten Baum möchte ich Ihnen dennoch heute nicht vorenthalten: Den Götterbaum im Baumareal hinter der Pergola (links). Ein wahrhaft göttlicher Anblick, man glaubt auf Palmwedel zu blicken! Für einen Moment wähne ich mich ganz weit weg, irgendwo auf einer Südseeinsel…
Wie schön, dass die Baumwelt im Stadtpark beides bietet: Neue Einblicke in das scheinbar Bekannte ebenso wie einen Hauch von Exotik, der unvermittelt die Sehnsucht in die Ferne weckt.
Fotos und Redaktion: S. Gabriel