Ganz im Sinne des Volkspark-Konzeptes galt der Hamburger Stadtpark bereits in seinen frühen Tagen als viel beachtete Kunst- und Kulturstätte. Die Skulpturen als für alle Spaziergänger gut sichtbare Objekte stellen einen wesentlichen Teil der Kunst im Park dar. Schöpferische Werke nicht nur innerhalb von Museen, sondern auch unter freiem Himmel zu präsentieren, war ein großes Anliegen der Gründerväter des Hamburger Stadtparks. Es gibt auf dem Parkgelände insgesamt 22 Skulpturen, deren Anschaffung nicht zuletzt durch großzügige Stiftungen von Mitgliedern des 1912 gegründeten Vorläufers des Stadtpark Vereins ermöglicht wurde. Neben den bekannten Skulpturen zieren zudem eine Reihe kleinerer Werke den Park. Ihre Schöpfer sind zumeist unbekannt.
Das Kulturangebot des Stadtparks entwickelte sich in all den Jahren entsprechend des vorherrschenden Zeitgeistes. Während man sich bis in die Fünfzigerjahre hinein zum „Stadtparksingen“ traf und mehrere tausend Menschen bis zum Zweiten Weltkrieg anlässlich von Großveranstaltungen in die damalige Stadthalle strömten, so sind es heute die großen Auftritte namhafter Musiker auf der Freilichtbühne und das vielseitige Programm des Planetariums, die die Kulturbegeisterten in den Stadtpark locken. Vor der Freilichtbühne wurde inzwischen durch den Stadtpark Verein eine Schautafel aufgestellt, die von der spannenden Historie dieser Stätte zeugt.
Doch auch für kleinere Ereignisse ist Platz: So ist die Festwiese ein bevorzugter Ort für Zusammenkünfte, bei denen sich Freunde und Nachbarn zusammenfinden, diskutieren und musizieren. Ausländische Mitbürger präsentieren die Kultur ihres Landes, feiern farbenfrohe Feste und laden ihr Umfeld zum multikulturellen Austausch ein. Die schönen landschaftlichen Eindrücke im Park dienen immer wieder als Panorama für Werbe- und Filmaufnahmen. Kultur findet überall im Park statt, auch abseits der großen Bühnen.
Selbstverständlich bleibt immer Raum für Veränderungen. So wird das ehemalige Licht- und Luftbad zu einer Kunststätte ausgebaut, in der die im Park bislang noch spärlich vertretene zeitgenössische Kunst zu ihrem Recht kommen soll. Außerdem errichten ehrenamtliche Mitglieder des Stadtpark Vereins ein Informations- und Kommunikationszentrum im Sierichschen Forsthaus in der Otto-Wels-Straße. Hier fanden 2014, im Jahr des 100. Stadtpark-Geburtstages, bereits zahlreiche Vorträge, Lesungen und Ausstellungen rund um den Hamburger Stadtpark statt, wodurch der Park um eine attraktive Kulturstätte reicher wurde.
(Fotos: D.B. Magnussen, H. Gemar-Schneider)