Viele sagen, die Festwiese sei das Herz des Stadtparks. Ich denke, der See ist die Seele. Heute ist ein strahlender Sommertag, und es tummeln sich so viele Menschen darin, wie ich es bislang selten gesehen habe. Es herrscht ein heilloses Durcheinander von Tret- und Paddelbooten, Badenden, Stand-Up-Paddlern und Hunden. Dazwischen schwimmen Wasservögel. Doch es reicht ein kurzer Blick auf den See, um zu erkennen, dass hier jeder Rücksicht nimmt. Viele Boote liegen ohnehin still im Wasser, die Menschen darin lassen sich einfach treiben und nehmen ein Sonnenbad.
Auch am Modellbootbecken geht es gelassen zu. Ich persönlich habe zwar keinen Zugang zu diesem Hobby, doch die Begeisterung der „Kapitäne“ für ihre Segelboote, Kutter, Yachten oder Fregatten im Miniaturformat steckt auch mich an. Manche Boote sind geradezu Kunstwerke, und man ist als Zuschauer enttäuscht wie ein Kind, wenn sie wieder eingepackt werden. Ein größeres Boot mit eingebautem Radio versorgt die Besucher in dezenter Lautstärke mit Musik. Niemand hat es hier eilig, alles läuft ganz gemütlich seinen Gang.
Wenn der Stadtpark so überfüllt ist wie heute, kann man ihn wieder verlassen und hoffen, dass es anderswo ruhiger ist. Oder man kann bleiben und sich ans glitzernde Wasser setzen. Man lässt den Blick schweifen, spürt die Frische des nassen Elements, kommt auf wunderbare Weise zur Ruhe. Am Ende reicht es, einfach hier zu sein. Nichts tun zu müssen, nur zu genießen, dass Wochenende ist, dass der Sommer endlich da ist und dass es noch ganz lange dauert, bis die Sonne untergeht und die letzten Besucher den Park verlassen.
Fotos und Redaktion: S. Gabriel