Das Wetter ist heute alles andere als einladend: Düster, knapp über 10 Grad, windig und nass. Nach einer zweieinhalbstündigen Sitzung der AG Rundgänge im beleuchteten Forsthaus und einem kritischen Blick nach draußen radle ich dann am frühen Abend doch noch in den Park. Worüber ich schreiben will, weiß ich noch gar nicht, doch es ist, wie es meistens ist: Der Park selbst gibt das Thema vor. Lasse ich mich doch einfach überraschen, was ich so entdecke!
Der Regen hat aufgehört. Als ich in Richtung Festwiese einbiege, fällt mir das heutige Thema ein: Kastanien. Sie begegnen mir überall, blühen wunderschön und sind im Mai auch noch frei von der Miniermotte, die – zumindest den hell blühenden Exemplaren – Jahr für Jahr erheblich zusetzt. Statt braun gefleckter Blätter sehe ich heute nur Grün in allen erdenklichen Schattierungen…
Und plötzlich wird mir bewusst, dass Kastanien ausgesprochen unterschiedlich aussehen können. Die Blätter können von matter oder satter Farbe sein, die Blüten sind mal weiß, zartgelb oder rosa (rechts), dann wieder apricotfarben oder rot.
Eines haben jedoch alle Kastanien gemeinsam: Sie fallen durch eine besonders erhabende Ausstrahlung auf. Dementsprechend stehen Kastanien auch im Stadtpark fast durchweg an markanten Punkten. Ein so majestätischer Baum muss einfach allein stehen, alles drum herum wird im Mai schlichtweg zu Zierwerk.
Gegensätzlicher hierzu könnte der Flieder nicht sein, der mir am Ende meiner kleinen Tour in einer lauschigen, gartenartigen Ecke unweit des ehemaligen Licht- und Luftbades begegnet (links). Hier der große Moment, dort die sympathische Bescheidenheit. Genau das liebe ich an diesem Park.
Fotos und Redaktion: S. Gabriel