Der Sierichsche Forst ist der Bereich des Stadtparks, der auf den ersten Blick wohl am unspektakulärsten wirkt. Hier gibt es nur Bäume, Jogger, Vögel und Eichhörnchen, ansonsten jedoch keine Sehenswürdigkeiten…
Oder etwa doch?
Schon immer beflügelte der Wald die Fantasie des Menschen. Er ist die Heimat vieler Märchen und Mythen. Und auch mir begegnen bei meinem heutigen Spaziergang im Forst so manche Orte, die geheimnisvoll, ja, gruselig anmuten. Kein Wunder… Es ist Halloween!
Ich stoße auf den sogenannten „Hexentanzplatz“, ein kleines Amphittheater mitten im Wald. Die Vorstellung, dass hier tatsächlich Hexen tanzen, während man ihren bizarren Verrenkungen von terrassenartigen Sitzplätzen (oben links) aus zuschauen kann, jagt mir einen ersten Schauer über den Rücken. Kurz darauf finde ich ein kunstvoll aufgestapeltes Gebilde aus Ästen und Zweigen (oben Mitte)… Ein Scheiterhaufen? Manche Bäume sind von Zweigen geradezu umzingelt, wie von Flammen, die sie zu verschlingen scheinen (oben rechts)… Ich reibe mir verwundert die Augen. Na klar, eine optische Täuschung. Wahrscheinlich schaue ich zu viele Horrorfilme.
Eine Holzhütte steht mitten im Wald (unten links), sicherlich wird es dort auch ein wenig spuken. Versunken in meinen unheimlichen Gedanken, sehe ich plötzlich einen Baumstumpf, aus dem ein Gesicht ragt (unten Mitte). Da kann einem ja angst und bange werden! Ich laufe immer schneller, doch ich komme nicht weit, denn ein umgestürzter Strauch (unten rechts) blockiert meinen Weg, wie eine natürliche Schranke – eine Folge des Orkans, der gerade erst hier gewütet hat. In Gedanken höre ich den Wind pfeifen. Ich glaube ich habe mich verirrt. Wo nur geht es heraus aus dem Wald? Von Halloween hab ich für heute erstmal genug, denke ich…
Sie möchten sich auch ein bisschen gruseln? Vergessen Sie die Geisterbahn auf dem Dom: Der Sierichsche Forst hat immer geöffnet, und der Herbst ist noch lang!
Fotos und Redaktion: S. Gabriel