Damit die Wiese eine Wiese bleibt, muss sie kurz geschnitten in den Winter gehen. Durch die Mahd entzieht man der Wiese überflüssige Nährstoffe und schafft die richtigen Bedingungen für das Wachstum der lichtliebenden Kräuter im nächsten Frühjahr. Im Oktober haben wir unsere Blühflächen besonders insektenschonend mit einem Balkenmäher gemäht und das Mahdgut einige Tage auf der Fläche liegen lassen. Bei der Mahd haben wir darauf geachtet, ein paar Wiesen-Streifen stehen zu lassen: Sie dienen als Winterquartier für Insekten und ihre Eier.
Am Samstag, den 28.10. haben wir mit 18 freiwilligen Helfer*innen das Mahdgut auf den Blühwiesen zusammengeharkt und abgetragen. Aber das war noch nicht alles: Um den Frühblüher-Aspekt im Park zu verstärken, haben wir gemeinsam 1300 Frühblüher gepflanzt! Darunter waren heimische Frühblüher des Waldes, wie der Lerchensporn, das Buschwindröschen und der Märzenbecher.
Wir pflanzten auch einige Stinsenpflanzen, wie Krokusse, Winterlinge, Schneeglöckchen und Blausterne. Stinsenpflanzen sind Frühblüher, die ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet in wärmeren Ländern am Mittelmeer oder südlich der Alpen haben. „Stins“ ist ein Friesisches Wort für Landsitz und verrät uns, wo diese Pflanzen besonders häufig zu finden sind: In der Nähe früherer Siedlungen, an Wallanlagen, Burgen, sowie in Parks und großen Gärten. Inzwischen sind die Vorkommen verwildert und Zeiger einer alten Gartenkultur.
Während wir die Buschwindröschen-Rhizome eingruben, machten wir eine besondere Entdeckung:
Dort in der Erde saß ein Grasfrosch! Er hatte sich zum Überwintern in die Erde eingebuddelt. Nach einem kurzen Foto ließen wir ihn wieder frei. Einen Grasfrosch zu sehen ist ein besonderes Glück, denn diese früher so häufige Froschart ist in ihren Beständen stark zurückgegangen. Der Fund beweist, dass der Stadtpark mit seinen wilden Bereichen um den Ententeich herum ein wertvoller Lebensraum für den Grasfrosch ist. Denn er braucht nicht nur das Gewässer zum Laichen, sondern auch feuchte, krautreiche Säume und Langgraswiesen, in denen er nachts auf die Jagd geht und an heißen Tagen Unterschlupf findet.
Es hat allen Mithelfenden großen Spaß gemacht – Sogar der NDR hat vorbeigeschaut und einen kurzen Beitrag für das Hamburg Journal gedreht. Im Anschluss an die Aktion gab es eine leckere Stärkung im Sierichschen Forsthaus.
Wer in den Emailverteiler des Projektes aufgenommen werden möchte oder beim nächsten Einsatz mitanpacken will, meldet sich bei Luisa Schubert unter oekologie@stadtparkverein.de.