Viele Menschen halten den Rhododendron für eine Friedhofspflanze, die ohnehin an jeder Ecke wächst. Ich gebe es zu, auch ich empfand diese Pflanzengattung früher als eher unspektakulär. Doch seit ich den Rhododendron-Pfad im Stadtpark kenne, vergleiche ich sie mit Orchideen – sie sind wunderschön, extrem vielfältig und bieten jedem Pflanzenfreund ein faszinierendes Forschungsgebiet. Ich empfinde es als Geschenk, dass sie vor unserer Haustür wachsen.
Ob violett, weiß, gelb, rot, pink, ob ein- oder mehrfarbig, schlicht oder gemustert… An üppig blühenden Rhododendron-Sträuchern kann ich mich nur schwer satt sehen. Ein Liebhaber dieser etwa 1000 Arten umfassenden Pflanzengattung war auch der 2007 verstorbene Stadtpark-Gärtnermeister und Künstler Kurt Fischbeck. Er war der Schöpfer des Rhododendron-Pfades, welcher unsere Augen noch heute im Mai und Juni mit einem paradiesischen Blütenmeer erfreut. Damit hat er seiner Lieblingspflanze nahe dem Lesecafé ein einzigartiges Denkmal gesetzt und den Stadtpark reich beschenkt.
Nicht nur auf dem Pfad blühen im Stadtpark die Rhododendren. Auch nahe dem Planetarium begegnet man ihnen sowie an zahlreichen Straßen- und Wegrändern im ganzen Park. Wer sich jedoch genauer mit diesen wunderbaren Frühlingsboten befassen möchte, sollte sich den Pfad nicht entgehen lassen. Im Halbschatten alter Nadel- und Laubbäume lassen sich hier entlang einer etwa 1500 Meter langen Wegstrecke die unterschiedlichsten Arten und Hybriden (Mischformen) finden und anhand der Beschilderung zuordnen. So manche Züchtungen stammen noch von Herrn Fischbeck persönlich… Schauen Sie mal vorbei!
Fotos und Redaktion: S. Gabriel